Zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte hat der TSV Greding den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga geschafft: Mit einem 3:0-Erfolg in Nachholspiel beim Henger SV machte die Mannschaft von Stefan Roth und Manuel Wolfsteiner gestern Abend vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisliga Neumarkt/Jura Ost perfekt.
Fast auf den Tag zehn Jahre nach dem ersten Gredinger Aufstieg in die Bezirksliga haben sich die TSV-Fußballer endgültig ein zweites Mal für höhere Aufgaben empfohlen. Doch im Vergleich zur ersten Meisterschaft in der Kreisliga, als im Mai 2005 schon ein torloses Unentschieden zu Hause gegen Wallnsdorf zum Titel reichte, musste gestern Abend schon ein Auswärtssieg beim Henger SV her, um schon vier Spieltage vor dem Saisonende alles klar zu machen.
Dass es den Gredingern damit ernst war, zeigte nicht nur die große Zahl an mitgereisten Anhängern, die auch zwei große Transparente am Henger Sportgelände anbrachten, sondern auch der konzentrierte Auftritt von Anfang an. Gleich in der 3. Minute köpfte Fabian Koller eine von mehreren Gredinger Ecken in der ersten Viertelstunde nur knapp am Henger Tor vorbei. Aus dem Spiel heraus dauerte es dagegen trotz mehrerer vielversprechender Ansätze fast eine halbe Stunde bis zur ersten schön erarbeiteten Möglichkeit.
Doch gerade in der Phase, als der Gredinger Meisterexpress ins Stocken zu geraten schien und Heng zu immer mehr Ballbesitz kam, nahm der Titelgewinn für den TSV plötzlich Gestalt an. Der durchgestartete Fabian Koller verwandelte den ersten gefährlichen Pass durch die Henger Hintermannschaft zum Führungstreffer (28.). Ob der Gredinger Stürmer dabei im Abseits stand, wie gut postierte Zuschauer an der Seitenlinie meinten, konnte den jubelnden Gästen egal sein. Denn der Schiedsrichterassisten hatte seine Fahne nicht gehoben.
„Jetzt brauchen wir nur noch ein schnelles zweites Tor, damit alles klar ist“, sagten in der Pause der verletzte Alexander Wolfsteiner und der stellvertretende TSV-Vorsitzende Franz Ferschl unisono. Doch das ersehnte 2:0 ließ eine ganze Weile auf sich warten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit stiftete vielmehr der Henger SV mehrmals Verwirrung im Gredinger Strafraum, brachte dabei aber – wie im gesamten Spiel – keinen einzigen gefährlichen Torschuss zustande. So konnte es den Gästen ziemlich egal sein, dass sich die Partie zwischenzeitlich auf recht mäßigem Niveau dahin schleppte.
Die Zeit lief ja für den angehenden Aufsteiger, der sein Meisterstück in der Schlussphase dann aber doch noch zwei Mal aufpolierte. So sorgte Fabian Koller in der 70. Minute mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend für die Vorentscheidung. Nach einer verunglückten Henger Kopfballabwehr war Felix Templer zunächst an HSV-Keeper Carsten Hinrichsen gescheitert, doch der mitgelaufene Koller wuchtete den Ball zum 2:0 ins Netz. Und fünf Minuten vor Schluss erhöhte der eingewechselte Florian Ferschl mit einem Aufsetzer aus gut 20 Metern ins lange Eck sogar noch auf 3:0.
Die Gredinger Aufstiegsfeier konnte damit beginnen. Die Fans an der Seitenlinie entrollten ihr drittes Transparent mit der Aufschrift „Meister 2015“ und entzündeten dazu ein paar grüne bengalische Feuer. „Nie mehr Kreisliga“, grölten kurz darauf die Spieler, die nach dem verschenkten Stadtmeistertitel am Pfingstsonntag umso größere Freude am frühzeitigen Titel in der Kreisliga hatten. Und auch Bürgermeister Manfred Preischl jubelte auf dem Henger Sportgelände: „Die Stadt freut sich mit der Mannschaft mit. Ein ganzes Jahr Arbeit steckt in dieser Meisterschaft.“
aus Hilpoltsteiner Kurier.